Wer durch Warnemünde schlendert, wird vor allem im Winter und Frühjahr feststellen, daß einige Geschäfte die Wintersaison nicht überlebt haben und aufgeben mußten. Derzeit sind vier Geschäfte in der Mühlenstraße leer oder sind als “zu vermieten” gekennzeichnet. Hinter einer Geschäftsaufgabe steckt auch immer ein persönliches Drama, aber auch mitunter strukturelle Probleme: Während im Sommer der Laden häufig wegen der vielen Touristen brummt, ist Warnemünde im Winter fast ausgestorben und viele Geschäfte und Restaurants kämpfen um das pure Überleben, weil Warnemünde zu wenige Einwohner und zuviele Hotels und Ferienwohnungen hat.
Der Neubau von Wohnungen ist in Warnemünde häufig kontrovers, da diese Neubauwohnungen von der Stadt immer damit beworben werden, daß junge Familien dort einziehen und Warnemünde beleben sollen. Doch allzu häufig stellte sich hinterher heraus, daß die Wohnungen von wohlhabenden Hamburg, Berlinern oder sonstigen Nicht-Rostockern als Zweit- bzw. Sommerwohnsitz benutzt werden. Das hat zur Folge, daß Warnemünde im Winter immer noch ausgestorben ist. Einzig die Investoren der Baugrundstücke haben ihren Profit eingestrichen. Die Geschäfte in Warnemünde haben davon nichts und müssen häufig nach einer langen Wintersaison schließen. So wie nun diese vier Geschäfte in der Mühlenstraße und am Kirchenplatz.